Multisensuelle Kommunikation
Sinn-volle Erlebniswelten
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In seiner Funktion als Empfänger einer Unternehmensbotschaft wird er jedoch meist auf wenige seiner Fähigkeiten reduziert. Er wird degradiert und monosensual adressiert, wo doch die Vermittlung vielfältiger Sinneseindrücke sinnvoller wäre.
Kompetenz und Qualität. Ja, aber...
Die zunehmende Homogenität der Angebote in nahezu allen Konsumbereichen fordert Unternehmen einiges ab, um sich positionieren und als (im Optimalfall einzig) relevante Option im Gedächtnis des Verbrauchers etablieren zu können. Dem Kunden sollen Aspekte gezeigt werden, die ihm die Differenzierung von der Konkurrenz ermöglichen. Die Darstellung von Kompetenzen reicht dazu nicht mehr aus, auch die Bereitstellung konstant hoher Qualität ist längst zu einem ununmgänglichen Must-Have geworden. Derartige Aspekte sind die Grundvoraussetzung eines jeden Produkts, deren Fehlen den Artikel metaphorisch als hübsche, aber oberflächliche Verpackung zurücklassen würde, die schon beim ersten genauen Hinsehen in den Händen der Konsumenten zerfällt. Es gilt also, das besondere Etwas zu bieten. Nämlich eine ganze Welt voller Erlebnisse.
Ein Modulbausatz voller Potenzial
Doch wie nähert man sich der Realisierung einer so komplexen Thematik wie jener des Aufbaus einer Erlebniswelt? Grundlegend stellt sich hierbei die Frage, was ein Erlebnis zu einem Erlebnis macht. Ein Erlebnis definiert sich als Ereignis im individuellen Leben eines Menschen, das nicht alltäglich ist, lange im Gedächtnis bleibt und von befriedigender [...] Natur ist. Dabei spielen äußere Reize und innere Reaktionen die grundlegenden Rollen. Eine möglichst große Varianz an Sinneseindrücken hat dementsprechend das stärkste Potenzial zur Aktivierung, also zur Erregung der Aufmerksamkeit eines Rezipienten, und zur Verankerung im Gedächtnis. Was steht nun zur Auswahl?
- 1. Sehen
Wahrnehmung von Bildern, Texten oder Gestalten (visuell) - 2. Hören
Wahrnehmung von Geräuschen, Melodien oder Lautstärke (auditiv) - 3. Riechen
Wahrnehmung von Gerüchen und Geruchsintensität (olfaktorisch) - 4. Schmecken
Wahrnehmung von Geschmack und Geschmacksintensität (gustatorisch) - 5. Fühlen
Wahrnehmung von Beschaffenheit, Konsistenz oder Form (haptisch)
Auswahl ist dabei jedoch nicht die optimale Bezeichnung; denn letztendlich gibt es nichts auszuwählen - jeder einzelne Sinn muss angesprochen, jede einzelne Aktivierungsmöglichkeit genutzt werden. Was im persönlichen Kundenkontakt realisierbar erscheint, wirkt auf den ersten Blick für standardisierte und kontaktlose Kommunikation obsolet; ist es aber nicht. Ein ansprechendes Beispiel hierfür präsentiert First Mallorca, ein Immobilienmakler auf der gleichnamigen Insel, mit seinem Immobilienkatalog “á la carte” aus dem Jahr 2011. Denn Immobilienkatalog ist nicht gleich Immobilienkatalog.
Wie man isst, so wohnt man
Wozu in einem Immobilienkatalog einfach nur Immobilien auflisten, wenn es auch anders geht? Fokussiert man die Vermittlung von Sinneseindrücken, so lässt sich im Extremfall das eigentlich dargestellte Sujet gänzlich in den Hintergrund stellen. Bei First Mallorca (www.firstmallorca.com) geht es demnach nicht mehr um Immobilien, sondern eindeutig um das allseits beliebte Thema Essen. Der Katalog (www.kalbeck.com) ist in Form eines Kochbuches aufgebaut und bietet 14 kulinarische Anregungen mit Bezug zur Insel. Fast schon nebensächlich präsentieren sich zu jedem Rezept verschiedene Immobilien, die dem “Geschmack” der Speise entsprechen. Ästhetische Food-Fotografien sprechen die visuelle Wahrnehmung an, durch die Farbintensität und Bildschärfe werden mental gustatorische und olfaktorische Assoziationen hervorgerufen, die überraschend real wirken können. Die glatte Oberfläche des Katalogs einerseits und die bildlich transportierte Konsistenz der Speisen andererseits runden den haptischen Eindruck ab. Lediglich der auditive Faktor bleibt außen vor.
Quintessenz der fünf Sinne
Die Ansprache unterschiedlicher Sinnesrezeptoren birgt das erhöhte Potenzial, unterschiedliche Bedürfnisse beim Konsumenten zu befriedigen. So lässt sich durch entsprechende Haptik Sanftheit oder Stärke vermitteln; durch entsprechende Visualisierung und Akustik Atmosphäre schaffen; durch entsprechende Olfaktorik und Gustatorik dem Geschmack des Kunden entsprechen; kurz gesagt: Wirkung erzeugen.
Die Essenz beim Aufbau derartiger Erlebniswelten ist stets dieselbe: möglichst viele verschiedene Eindrücke sollen einheitlich das große Ganze repräsentieren. Und dabei gilt nach über 2.000 Jahren mehr denn je die aristotelische Weisheit: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
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